--> ich freue mich, wenn ihr mir einen Kommentar hinterlasst (unter der Nachricht auf Kommentare klicken)
Viele Grüße! Constanze

Sonntag, 23. September 2007

Capitol Reef, Arches National Park und Canyonlands

Gähn, müde, also viel schreiben tu ich heute nicht. Jupp ist gerade auf der Suche nach einem Telefon, also schreib ich ein bissl Blog. Wir sind gerade in Cortez, Colorado, ganz in der Nähe vom Mesa Verde Nationalpark, den wir morgen anschauen wollen.

Mal die letzten Tage in kurz:

20.9.: Nach zwei anstrengenden Wandertagen im Zion und im Bryce Canyon (Fotos hier) lassen wir den Tag heute etwas relaxter angehen. Sightseeing auf Amerikanisch: Mit dem Auto die Scenic Route im Capitol Reef National Park entlang, an einigen Aussichtspunkten anhalten, schnell ein Foto und weiter. Wir fühlen uns echt amerikanisch, aber geniessen es auch, einfach mal faul zu sein. Der Canyon ist echt eine riesige Schlucht, mit Nebenschluchten, in die man hineinwandern und fahren kann. Unser Picknick und zweites Frühstück verputzen wir dann auch im Schatten in einer Felsenhöhle in einer der Nebenschluchten "Grand Wash", in die wir sogar 10 min hineingewandert sind! Mensch, fühlen wir uns sportlich!
Wir fahren einmal bis ans Ende der Schlucht und dann die Scenic Route wieder zurück, sind eh 30 km, nur damit mal die Größenverhältnisse klar werden. Im Canyon hab die frühen mormonischen Siedler Obstbäume angepflanzt, die immer noch stehen und Früchte tragen. An einem kleinen Café kaufen wir uns einen frischen Apfelkuchen und verputzen ihn in der Sonne. Nebenbei planen wir mal unsere weitere Route, denn irgendwie geht der ursprüngliche Plan doch nicht ganz auf.

Auf dem Weg nach Moab, wo wir unsere nächte Station geplant haben, halten wir noch am Goblin Valley, einem kleinen süßen Tal, in dem ganz viele kleine Felsen stehen. Wind und Wetter haben sie abgeschliffen und diese Felsen sehen jetzt wie kleine Gnome aus. In der tiefstehenden Sonne schaut das natürlich toll aus.
Hier sind Bilder vom Capitol Reef National Park und vom Goblin Valley.


21.9.: Wir wachen im "Lazy Lizard" Hostel in Moab auf und starten den Tag erstmal mit einer Einkaufstour im Supermarkt. Kaffee in Teebeuteln, Marshmallow-Brotaufstrich, Jupp ist ganz aus dem Häuschen.
Dann geht es los in den Arches National Park. Der Park ist echt riesig und weitläufig! Wie immer halten wir am Visitor Center und lassen uns eine Wanderung empfehlen, die anspruchvoll und nicht so übervölkert ist. Auch hier ist der Tipp wieder super. Nach 30 min Fahrt sind wir am Ende einer Schotterpiste, die wir mit unserem Auto gerade noch so fahren konnten. Wir packen Wasser und ein kleines Picknick ein und machen uns auf den Weg: Über Stock und Stein, durch den Sand, hoch und runter. 1,5 Stunden später kommen wir verschwitzt bei einem der riesigen Steinbögen an. Aber es hat sich gelohnt. Wir sind tatsächlich die einzigen Menschen hier. Der Bogen ist echt gigantisch, bestimmt 30m Spannweite und 5m dicker Felsen. Echt beeindruckend, was die Natur hier so erschaffen hat! Unter dem Bogen sitzend machen wir Pause und genießen die unglaubliche Aussicht.

Auf dem Rückweg schauen wir noch bei dem anderen Parkplatz vorbei, den uns der Ranger empfohlen hat. Da stehen schon wesentlich mehr Autos, aber von hier sind auch viel mehr Steinbögen zu erwandern. Weil es noch nicht so spät ist, gehen wir auch noch los und kommen so auch noch an den bekannteren (und deutlich mehr besuchten) Steinbögen vorbei. Mensch, sind hier viele Menschen unterwegs, aber kein Wunder, der Weg ist hier richtig angelegt (geschottert), nicht bloß mit Steinhäufchen markiert wie auf der anderen Route. Wir laufen bis zum Landscapre Arch, diesem bekannten riesigen Bogen, von dem 1991 ein großer Teil angebrochen ist. Seitdem dürfen die Besucher nicht mehr unter dem Bogen herlaufen.

Auf dem Rückweg zum Parkeingang machen wir noch bei einem Aussichtspunkt halt, bei dem man einen supertollen Blick über die Ebene hat. Langsam wird es dunkel und wir schauen zu wie es langsam dunkler und dunkler wird. Wow, soooo viele Sterne hab ich schon lange nicht mehr gesehen. Was für ein toller ruhiger Abend, auf dem Felsen liegen und die Sterne beobachten!

22.9. Heute steht Canyonlands auf dem Programm. Wir nehmen den Südeingang in den Park und stellen erstmal fest, wie weitläufig der eigentlich ist. Vom Highway aus führt die Stichstraße 35 Meilen weit durch die Weite bis wir endlich am Parkeingang und Visitorcenter sind. Tipp vom Ranger und schon sitzen wir wieder im Auto und fahren den Parkplatz an. Mit Wasser und Picknick machen wir uns auf unsere 10km Wanderung. 4 Stunden hat der Ranger gesagt, eigentlich hört sich das viel zu viel an für 10km. Aber auch diese Wanderung ist wieder quer durch die Wildnis. Der Pfad ist wieder mit kleinen Steinhäufchen markiert. Ein Glück, denn ohne hätten wir uns zwischen den ganzen Felsen hoffnungslos verlaufen. Der Weg und der Canyon sind toll. Wir klettern wieder über die Felsen, laufen über Plateaus und steigen in die Schlucht hinab. Hier wachsen unglaublich viele Pflanzen, dafür dass es hier so heiß ist. Der Canyon ist schon wieder ganz anders als die anderen, die wir schon besichtigt haben. Es ist echt schwer zu sagen, welches der schönste ist, aber dieser hier spricht mich am meisten an. Die Felsen sind so verwinkelt ausgewaschen, die Strukturen so klein, überall sind Mulden, Höhlen, Nieschen, jeder Felsen sieht anders aus, erinnert an Tiere und andere Formen. Das ist wie im Märchenland, alles wirkt so unwirklich, wie für eine Filmkulisse gebaut, nur viiiiiel größer. Ich glaub, das muss man echt gesehen haben, Bilder und Beschreibungen können gar nicht vermitteln wie es aussieht.
Am Umkehrpunkt unserer Wanderung machen wir Pause und Picknick. Oben auf einem Felsen, mit Blick über die Schlucht, wie erhaben!
In der Ferne sehen wir Gewitterwolken und so stark wie es auf einmal weht, kommen die gefährlich schnell näher. So ein Mist, denn das Auto steht 2 Stunden weit weg, keine befestigte Straße ist näher und wir müssen einmal durch die Schlucht steigen, in der sich bestimmt das Wasser sammelt, wenn es jetzt anfängt zu regnen. Dementsprechend schnell sind wir auf dem Rückweg, da lassen wir uns keine Zeit mehr um die Umgebung zu genießen, aber wir schaffen es tatsächlich halbwegs tocken und in der halben Zeit, wie wir für den Hinweg gebraucht haben, wieder am Auto zu sein. Vom Auto aus schaut das Gewitter auch gar nicht mehr so schlimm aus, aber mitten im Canyon ist so ein Donnergrollen und ein grauer Himmel schon ziemlich bedrohlich.

So, Jupp ist wieder da, das Wigwam Hotel in Holbrook morgen klappt. So, jetzt ist Schluß für heute.

Keine Kommentare: