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Viele Grüße! Constanze

Donnerstag, 2. August 2007

Shrimps und Forrest Gump

Crablegessen abgesagt, müde, es regnet, alles ist grau.
Als ich gestern nach der Arbeit ins Auto stieg, war ich mir sicher, dass ich zuhause nur noch schnell ein paar Nudeln koche und mich dann mit meinem Buch auf die Couch verkrieche. Keine Lust auf irgendwas.
Aber natürlich kam alles ganz anders:
Auf dem Weg von der Degussa zum Apartment kommen wir durch ein Gewerbegebiet und da steht an der Strasse ein Schuppen, auf dem in großen Lettern "Azalea Seafood & Gumbo Shoppe" steht. Keine Fenster, meistens stehen 1-2 Pickups vor der Tür, das macht natürlich neugierig. Und da Kathrin und ich gestern allein unterwegs waren und es nicht besonders eilig hatten, haben wir angehalten um uns den Laden mal genauer anzuschauen.

Ein spärlich möblierter Vorraum mit Tresen und dahinter eine leere Lagerhalle. Als wir uns suchend umgeschaut haben, wurden wir auch gleich von einem Mann angesprochen, ob er uns denn helfen könne. Uns war das alles ziemlich unheimlich, aber wir haben dann doch "ja" gesagt und erklärt, dass wir das Schild gelesen hätten und eigentlich gern wissen möchten, was das denn für ein Shop sei. Und der Mann hat uns dann in schönstem Südstaaten-Amerikanisch erklärt, dass sie Seafood-Carry-Out-Lunch herstellen (also Mittagessen zum Mitnehmen oder Liefernlassen), aber auch rohes Seafood verkaufen. Ob wir welches haben wollten, sie hätten heute Jumbo-Shrimp im Angebot oder auch die kleineren. Da haben Kathrin und ich nicht nein gesagt und uns gleich ein Pfund "kleinere" Shrimps für gut 5 Dollar einpacken lassen. Als der Mann mit der Tüte aus der Lagerhalle kam, musste ich doch erstmal schlucken, denn die Shrimps waren alles andere als klein, richtige Monster und vor allem wirklich frisch aus dem Wasser. Ich glaub, der Mann fand es ganz amüsant, dass wir zuerst Shrimp kaufen und erst dann fragen, wie man die eigentlich zubereitet. Seine erste Antwort darauf war, ob wir sie frittiert mögen - *g* typisch Alabama! Aber er hat uns dann auch erklärt, dass wir sie erst köpfen, dann schälen, am Rücken aufschneiden ("to butterfly", wieder einen neuen Ausdruck gelernt) und ausräumen müssten, bevor wir sie kochen oder braten.

Also schnell nach Hause, die Müdigkeit war eh schon vergessen und die Abenteuerlust geweckt. Schaut euch diese Monster an! Ich hab eines neben den Zucchini fotografiert, damit die Größenverhältnisse besser herauskommen. Und das ist keine Lorbeere, das ist ein Auge! Brrrh!
Nachdem ich zwei davon ausgenommen hatte, hatte ich ernste Zweifel, ob ich die später wirklich essen möchte. Aufs Kochen hatte ich schon Lust, aber irgendwie ist mir das doch lieber, wenn ich das Tier nicht mehr als ganzes sehe, bevor es auf meinen Teller kommt.
Zum Glück war Kathrin da nicht ganz so zimperlich und hat fleißig Shrimps geköpft, geschält und ausgenommen, während ich mich um den Rest des Abendessens gekümmert habe. In der Pfanne sind diese glitschigen grauen Würmer dann appetitlich rosa geworden. Ach, Chemie ist doch was tolles!

Shrimps, Alabama - da fehlt nur noch "Forrest Gump". Den Film hat Jim mitgebracht und wir drei haben uns einen gemütlichen Videoabend auf der Couch gemacht, Forrest Gump auf Englisch geschaut (es lohnt sich, Tom Hanks spricht in dem Film einem gut verständlichen Südstaatenakzent!) und superleckere Shrimp-Pasta gegessen.

Hier sind Bilder von den Shrimps in allen Stadien: roh, geschält, gekocht und angerichtet.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hi Constanze,

sitze gerade in Santiago de Chile im Kurs "Estrategía de Negocio" und darf eine Fallstudie zu - rate was - Azalea Seafood Gumbo Shoppe schreiben. Scheinen zumindest in den 90ern ein recht erfolgreicher Laden gewesen zu sein, sind derzeit aber vor lauter Fallstudien im Internet einfach nicht mehr aufzufinden.

Wenn Dich die Firma also näher interessiert - es gibt jede Menge fertiger Fallstudien im Netz ;-)

Anonym hat gesagt…

Hallo Constanze,

bei Shrimps wäre ich generell vorsichtig mit dem Konsum. Die werden heute hauptsächlich in großen Aquakulturen in Entwicklungsländern produziert - und zwar oft da, wo vorher wertvolle Mangrovenwälder standen. Die ökologischen, aber auch sozialen Folgen dieser Art des Wirtschaftens solltest du nicht durch den Kauf von Shrimps unterstützen.
Das gilt übrigens auch für viele andere Produkte...

Viele Grüße