So, endlich bin ich mal dazu gekommen, ein paar Saetze ueber New Orleans zu schreiben. Die Internetverbindung im Apartment ist echt eine Krankheit. Aber das Schreiben hat Spass gemacht, ich hab das tolle Wochenende beinahe nochmal erlebt.
Wow! New Orleans war einfach toll!

Es war ein rundum schoenes Wochenende, das Wetter herrlich (28C, Sonne pur, nicht schwuel!) und tolle Stimmung in der Stadt. Ich find's klasse, wie schoen die Stadt einerseits ist (Balkons im French Quarter, Garden District,...) und wieviel Trubel da einfach herrscht. Ich bin echt begeistert und wuerde sofort wieder hinfahren.
Am

Freitag abend war feiern im French Quarter angesagt. Bei Pat O'Brien's gab's Alligator Bites (kleine fritierte Alligator-Fleisch-Stuecke), Gumbo (wuerziger Eintopf mit Gemuese und Shrimps mit Reishaube) und Crawfish Etouffee (A Caujun classic of fresh Louisiana crawfish tails smothered in a rich Eouffee sauce over a bed of rice - google und Leo helfen bestimmt beim Uebersetzen *g*) und dann die legendaeren Hurricane Cocktails - lecker!
Das French Quarter, das noch aus der französischen und spanischen Zeit stammt, vom Hurrikan Katrina und der Flutwelle nur wenig zerstoert und vorallem danach schnell wieder aufgebaut wurde, ist das touristische Zentrum. Auf der Bourbon Street wurde immer gefeiert, egal wann wir da waren. Es gibt auch viele Bars mit Live Jazz!
Die anderen touristischen Highlights haben wir natuerlich auch alle mitgenommen, von diesen Beignets (Fettgebaeck mit Unmengen Puderzucker) im Cafe du Monde direkt am Mississippi, ueber's Strassenbahn fahren und die alten Villen im Garden District.
Und das Essen hat super geschmeckt. Louisiana und New Orleans ist fuer die creolische und cajun Kueche bekannt: pikant und viele Meeresfruechte! Po’ boys, eine Art Baguette aus dem amerikanischen weichen Brot mit allen denkbaren Belaegen (meines mit Soft Shell Crab). Jambalaya, eine lecker pikante Reispfanne mit Krabben und Wurst, die mich ein bissl an so ein Quer-durch-den-Kuehlschrank-und-die-Reste-von-gestern-Gericht (a la spanische Paella) erinnert hat. Ich hab alles mal ausprobiert und mich durch die Speisekarten gefuttert. Am Sonntag hatte ich auf meinem Seafood-Teller sogar fritierte Austern, hmmm, die waren echt gut. (Fotos davon und auch viele mehr, gibt's
hier.)
Fritiert gibt es hier eigentlich alles ("man kann alles essen, was man auch fritieren kann"). Bevorzugt man (ich) sein Essen eher gegrillt oder gekocht, sucht man schon laenger und zahlt vorallem meistens auch mehr.
Der Mensch im Hostel hatte uns gesagt, wo wir hinfahren muessen, wenn wir mal die Gegenden sehen wollen, die von Katrina so richtig zerstoert worden sind, und das haben wir am Sonntag auch gemacht. Ich muss aber sagen, dass die Gegend, in der unser Hostel war, wesentlich schlimmer aussah, als die netten Haeuschen mit Vorgaerten in den "zerstoerten" Vierteln. Wahrscheinlich haben wir auch gerade die reicheren Viertel erwischt, in denen die Leute genug Geld haben, sodass sich knapp zwei Jahre nach Katrina schon wieder Alltag eingestellt hat. Wird ja eigentlich auch Zeit!

Am Sonntag haben wir noch einen Abstecher mit der Pendlerfaehre auf die andere Seite des Mississippi gemacht. Dort gibt's einerseits den Jazz Walk of Fame (lohnt nicht so, da stehen nur Schilder) und das Viertel Old Algiers. Vor dieser Seite hat man einen schoenen Blick auf die Skyline von New Orleans. Der Mississippi ist ganz braun, ziemlich schlammig und wahrscheinlich dadurch ziemlich fruchtbar, aber er wurde begradigt und mit Waellen eingegrenzt gegen die jaehrlichen Ueberschwaemmungen - schade, denn so geht das Sumpfland immer weiter zurueck und damit der Landstreifen, auf dem sich frueher die Hurrikans ausgetobt haben. Dazu haben wir in Huntsville schon einen schoenen Film im IMAX-Kuppel-Kino gesehen: Hurricane on the Bayou.

Eine Erinnerung hab ich noch aus dem French Quarter, die bei mir mal wieder unter "Amerikanisch!" abgespeichert wird: In der Royal Street steht eine Kirche. Vor der Kirche steht eine Jesus-Statue, die Haende zum Segen geoeffnet - soweit ja alles gut. Nachts aber wird diese Statue von unten angestrahlt, dass der Schatten der Statue riesengross auf die weisse Kirchenwand projiziert wird.
Fazit: Ein tolles Wochenende und eine Stadt, die einen weiteren Ausflug wert ist!
Nochmal ein
Link zu den Bilder.